KG Schildbürger

Gründungsgeschichte

Damit man auch in Beckum noch 100 Jahre singen kann »Wenn Rumskedi' der Kater, schreit ...«

Nachweislich war es schon zu fortgeschrittener Stunde, dafür aber zur besten karnevalistischen Uhrzeit, nämlich um 11.11 Uhr (abends), als am 24. Januar 1973 in dem damals beliebten Lokal bei Ernie Rüchel (,,Diskothek am Kamin") an der Oststraße eine richtungsweisende Entscheidung fiel: Mit jugendlichem Elan, überschäumendem karnevalistischen Tatendrang und inspiriert von vielen jungen Narrenideen gründete ein Kreis von unverbesserlichen Vollblut-Karnevalisten eine neue - junge, frische, herz-erfrischende - Karnevalsgesellschaft! Schnell hatten die dort versammelten ,,Männer der ersten Stunde" - es waren dies wohl Peter Rosendahl, Klaus Schulte, Uli Beerbaum, Klaus Moormann, Robert Gerecht und Hännes Rohde einen passenden Namen gefunden:

"Schildbürger"

so wollten sie künftig heißen und als solche wollten sie den traditionsreichen, urwüchsigen Beckumer Karneval mit neuer, frischer Energiezufuhr stärken, beleben und jung erhalten; als ,,KG Schildbürger" wollten sie antreten, um die Hochburg des westfälischen Narrentreibens gegen die Gefahren der Erstarrung und gegen andere Widrigkeiten zu verteidigen.

Anfangs wurde prompt hier und da geargwöhnt, ,,ob es ... nötig war, den bereits bestehenden acht Karnevalsvereinen einen weiteren hinzuzufügen, bleibt dahingestellt und scheint mir ein echter ,,Schildbürger"-Streich" (so: Leserbrief in der Glocke vom 8. 2. 1973). Doch die Gründungsidee war auf fruchtbaren Boden gefallen und wurde vornehmlich von jungen Beckumern mit Begeisterung aufgenommen. Schon ein Jahr später hatte man bei den ,,Schildbürgern" über 160 Karnevalisten ,,rekrutiert"; man zählte zu den größten Karnevalsgesellschaften. Mit viel Engagement und Ideen ging es sofort los; mit frischem karnevalistischen Schwung und manchen originellen Narrenstreichen, die sich würdig in die Ahnengalerie der Beckumer ,,Anschläge" einreihten und die ganze Stadt ergötzten, setzte man unübersehbare karnevalistische Akzente. Schon Tage später war man im Rosenmontagszug zur Stelle: In einer ,,36-Stunden-Aktion" fertigte man einen großen Kinderwagen mit der Aufschrift ,,Schildbürger in Kindertagen - bauten diesen Kinderwagen".

Der Grundstein für den Wagenbau war gelegt!

Im August 1973 begründete man mit einem Riesenfest incl. Tombola, Höhenfeuerwerk und Fackelpolonaise die Tradition der Sommerfeste. Und nachdem man mit einem Plakat-"Anschlag" den in der Bevölkerung heftig umstrittenen Farbanstrich des alten Rathauses witzig kommentiert hatte, war in der "Glocke" bereits am 13.09.73 zu lesen: ,,Und so traten am späten Dienstagabend wieder einmal die ,,Schild"-Bürger auf den Plan, diejenigen, die in den letzten Monaten die Bürgerschaft schon des öfteren(!) mit viel- oder nichtssagenden Schildern schockten oder auch ergötzten...

Die KG "Schildbürger" hatte sich ins karnevalistische Treiben gestürzt und trug mit Stolz und Vergnügen das Banner der Narrenzunft. Zum Gelingen und Gedeihen des urwüchsigen Beckumer Karnevals!